Mit dem Deutschen Tanzpreis werden herausragende Persönlichkeiten des Tanzes in Deutschland ausgezeichnet. Im Frühjahr hat die Jury die Preisträger*innen des Jahres 2026 gewählt. Der Deutsche Tanzpreis 2026 für Christian Spuck ist mit 20.000 € dotiert. Die Ehrung für Prof. Dr. Gabriele Brandstetter ist mit einer Zuwendung von 5.000 € verbunden. An Tadashi Endo, der am 25. Mai 2025 verstarb, wird die Ehrung posthum verliehen. Der Deutsche Tanzpreis und die Ehrungen werden am Samstag, 28. Februar 2026 im Aalto-Theater Essen verliehen.
Die Jury des Deutschen Tanzpreises (Juryvorsitzende Dr. Adriana Almeida Pees) hat den Preisträger und die Ehrungen aus zahlreichen Vorschlägen, welche von Verbänden, Institutionen und Tanzschaffenden übermittelt wurden, ausgewählt.
Aus den Jurybegründungen
Für seine mutige, klare und herausragend erfolgreiche Arbeit mit dem Staatsballett Berlin verleiht die Jury Christian Spuck den Deutschen Tanzpreis!
Schon bevor Christian Spuck das Staatsballett als Intendant übernahm, kannte ihn das Publikum in Stuttgart, Zürich und weltweit den Choreografen als musikversierten Tanzschaffenden. Christian Spuck wurde ausgebildet in der John Cranko-Tradition, sammelte zugleich Erfahrungen in der zeitgenössischen Bewegungssprache, etwa bei Anne Teresa De Keersmaeker, hat sich als Choreograf an zahlreichen Häusern etabliert, arbeitete mit Erfolg als Opernregisseur großer Komponisten von Barock bis Gegenwart und wurde als Direktor des Balletts
Zürich gefeiert.
In Berlin wählte Christian Spuck einen sympathischen Weg, der das Publikum in die Vorstellungen lockte und der Berliner Compagnie die Chance auf einen Stilwechsel ermöglichte: Als Künstler und Advokat der Künste zugleich vermag Christian Spuck in kürzester Zeit das lange Bekannte mit noch Ungewissem zu verbinden. Zugleich gehen neue Dialogformate mit Publikum und Künstler*innen Fragen nach Unbehaglichem auf den Grund. Spuck bleibt im Gespräch, im Dialog mit Menschen. Diesen Weg gestaltet und geht er mit dem Gespür eines Tänzers, der Neugier eines Choreografen und dem Weitblick eines Intendanten.
Die Jury des Deutschen Tanzpreises würdigt Frau Prof. Dr. Gabriele Brandstetter mit der Ehrung für herausragende Entwicklungen im Tanz.
Gabriele Brandstetter ist zweifellos die Pionierin der Tanzwissenschaft. Als ihr großer, international anerkannter Verdienst gilt die Etablierung des Faches als eigenständige universitäre Disziplin. In ihren Publikationen, aber auch in den von ihr verantworteten Forschungsprojekten, Ausstellungen, Tagungen und Festivals gerinnt der Tanz niemals zu bloßer Theorie; immer bleibt er lebendige Bewegung.
Der zentrale Platz, welchen die Tanzwissenschaft im Reigen der Kunst- und Geisteswissenschaften im Laufe der Jahrzehnte erhalten hat, ist untrennbar mit dem Namen Gabriele Brandstetter verbunden.
Foto: Marzena Skubatz