Bei der Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins wurde Carsten Brosda mit großer Mehrheit für vier Jahre zum neuen Präsidenten ernannt. Die Wahl erfolgte bereits vor der Tagung durch Briefwahl. Brosda ist Senator der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg. Er folgt auf Ulrich Khuon, der das Amt des Bühnenvereinspräsidenten nach dem Tod von Barbara Kisseler 2017 übernahm. In den nächsten Jahren möchte Carsten Brosda laut einer Meldung des Bühnenvereins ein stärkeres Bewusstsein für die gesellschaftliche Notwendigkeit von Theatern und Orchestern schaffen und sie vermehrt ins Zentrum kulturpolitischer Aufmerksamkeit rücken. „Kulturorte sind Orte der Sinnsuche und der Erkenntnis und deswegen gerade in Zeiten wie diesen wichtig für unsere freie, offene und demokratische Gesellschaft. Theater und Orchester sind Kristallisationspunkte für unsere gesellschaftlichen Diskurse. Diese für uns so elementaren Orte geraten derzeit durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie in besonderer Weise unter Druck. Es wird eine der zentralen Herausforderungen der nächsten Jahre sein, sie zu bewahren und ihre gesellschaftliche Bedeutung zu festigen.“ Hier habe Ulrich Khuon dem Deutschen Bühnenverein eine überzeugende und unüberhörbare Stimme gegeben, so Brosda.
Neben der Wahl des neuen Präsidenten war die COVID-19-Pandemie ein beherrschendes Thema der Jahreshauptversammlung. Es wurde deutlich, dass die aktuelle Situation von allen Mitgliedshäusern viel abverlangt. Dabei komme es auf die Solidarität nicht nur unter Theatern und Orchestern, sondern im ganzen Kulturbetrieb und letztendlich innnerhalb der gesamten Gesellschaft an, heißt es in der Meldung. Theater und Orchester seien hier in ihrer ganzen Kreativität gefordert, um gerade in dieser Situation mit kulturellen und künstlerischen Angeboten zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung beizutragen. „Ziel bleibt das Hinarbeiten auf eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs auf der Grundlage sicherer Hygienekonzepte.“ Foto: Senatskanzlei Hamburg