Paul Hindemith stand den künstlerischen Ideen des Bauhauses sehr nah. Seine Oper „Cardillac“ ist Teil des Veranstaltungsprogramms zum Bauhaus-Jahr der Stadt Hagen. Die Handlung beruht auf der literarischen Vorlage „Das Fräulein von Scuderi“ von E.T.A. Hoffmann. Ein Goldschmied liebt seine eigenen Produkte so sehr, dass er alle, die ein Schmuckstück bei ihm erwerben, anschließend tötet. Sogar seinen zukünftigen Schwiegersohn will er umbringen, am Schluss aber muss er seine Taten gestehen. In Hagen hat Jochen Biganzoli Hindemiths Oper inszeniert. „Das Theater Hagen inszeniert die selten gespielte Oper von 1926 im Bauhaus-Jahr bewusst mit den Stilmitteln der neuen Sachlichkeit“, berichtet die Westfalenpost. „Joseph Trafton meißelt im Graben die Kanten von Hindemiths Partitur scharf heraus, ermuntert das bestens aufgelegte Orchester aber auch (…) zu kammermusikalischer Delikatesse, die besonders die Holzbläser lustvoll und detailverliebt auskosten“, findet die Deutsche Bühne und berichtet vom „Chor, der große Aufgaben zu bewältigen hat.“ Das bestätigt das Online Musik Magazin: „Der von Wolfgang Müller-Salow einstudierte Opernchor leistet Gewaltiges und vermag, mit wuchtigem Klang als breite Masse das Publikum regelrecht einzuschüchtern.“ Das Foto (Klaus Lefebvre) zeigt Angela Davis als Cardillacs Tochter.