Der Deutsche Bühnenverein hat auf die Diskussion über sexuelle Belästigung und sexuellen Missbrauch reagiert und auf seiner diesjährigen Jahreshauptversammlung in Lübeck einen „Wertebasierten Verhaltenskodex zur Prävention von sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch“ verabschiedet, den die Mitgliedstheater und -orchester in ihren Häusern kommunizieren und individuell weiterentwickeln sollen. „Dies ist kein Katalog, der menschliches Verhalten bis in den letzten Winkel hinein diktiert und ausleuchtet. Aber er soll die Theater und Orchester bestärken, mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern immer wieder auszuhandeln, wie man miteinander umgeht und arbeitet“, sagte Bühnenvereinspräsident Ulrich Khuon in Lübeck. Den Verhaltenskodex finden Sie hier. Der Bühnenverein stellt ihn auf seiner Webseite auch als Download zur Verfügung.
Schleswig-Holsteins Kunstministerin Karin Prien, die die Jahreshauptversammlung eröffnete, erklärte, dies sei ein wichtiges Signal. Ebenso richtig sei es, mit einer Beratungsstelle auch ein konkretes Angebot zu schaffen. Soeben wurde ein Trägerverein gegründet, der die „THEMIS-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt“ in der nächsten Zeit in Berlin einrichten wird. Als weiteren wesentlichen Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit beschloss der Bühnenverein, eine paritätische Besetzung aller Gruppenvorstände und Gremienpositionen in absehbarer Zeit umzusetzen.