In einer Pressemeldung haben sich die verschiedenen Leitungspersönlichkeiten der Bühnen Halle zum Anschlag am 9. Oktober in Halle geäußert. Auch auf seiner Webseite erklärt sich das Haus zu den erschütternden Ereignissen in Halle. „Das furchtbare Ereignis in unserer Stadt am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur macht fassungslos und sprachlos“, schreiben die Künstlerischen Leiter der Oper, Florian Lutz und Michael v. zur Mühlen. „Wir ringen um angemessenen Ausdruck und wollen verstehen, warum – gerade als Kulturinstitution: als Oper, Orchester, Schauspiel und Puppentheater… Mit großer Sorge beobachten wir, dass Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus wieder einen breiten gesellschaftlichen Nährboden in Deutschland gefunden haben. Die Grenzen des Sagbaren haben sich bis in die gesellschaftliche Mitte hinein verschoben, zu einer vergifteten Sprache des Hasses und offener Ausgrenzung. Das hierin liegende Gewaltpotential und die Existenz rechtsextremer Strukturen und Netzwerke wurden viel zu lange heruntergespielt, auch weil eine patriotische oder nationalistische Grundhaltung nach wie vor für viele Menschen zum festen Bestandteil ihres bürgerlichen Gedankenhaushaltes gehört. Hier braucht es ein gesamtgesellschaftliches Umdenken.“
Geschäftsführer Stefan Rosinski schreibt: „Jedweder Anschlag auf das Leben und die Unversehrtheit eines Menschen ist ein Attentat auf das Prinzip der Humanität, dem die Kunst in ihrem Erbe und ihrer Gegenwart zutiefst verbunden ist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TOOH sehen sich in ihrer Arbeit – gleich in welcher Funktion – der Idee eines friedlichen, repressionsfreien und toleranten Miteinanders verpflichtet. Mit dieser Selbstverpflichtung suchen wir mit unseren Bühnenangeboten den Austausch und das Gespräch mit der Stadtgesellschaft, im Sinne einer friedlichen und fürsorgenden Koexistenz aller und mit der klaren Verurteilung jeglicher verhetzender und menschenverachtender Parolen.“ Auch Die Staatskapelle Halle und ihre Generalmusikdirektorin Ariane Matiakh, Matthias Brenner, Intendant des neuen theater und Thalia Theater Halle und Christoph Werner, Intendant des Puppentheater Halle, melden sich mit gleicher Intention zu Wort. „Die Zeit der runden Tische mit geistigen Brandstiftern ist vorbei“, erklärt Matthias Brenner.