Bereits seit einigen Monaten laufen Sondierungsgespräche über einen Fortsetzungshaustarifvertrag für die Theater und Philharmonie Thüringen GmbH Altenburg/Gera. Ende des Jahres läuft der derzeitige HTV aus. Kommt es nicht zu einer Folgevereinbarung, so wäre ab Januar 2017 Flächentarif zu bezahlen. Besonders schwierig ist die Situation, da die Finanzierungsvereinbarung, die das Land mit den kommunalen Gesellschaftern geschlossen hat, leider wieder keine auskömmliche finanzielle Untersetzung des Betriebes darstellt. Es wird – ganz im Gegensatz zu dem ursprünglich von der Landesregierung erklärten Ziel, den künstlerisch Beschäftigten im Lande den Ihnen zustehenden flächentariflichen Lohn zu bezahlen – davon ausgegangen, dass die finanzielle Unterdeckung durch weiteren Lohnverzicht der Beschäftigten auszugleichen ist. Gerade erst hat der Werkausschuss des Erfurter Theaters den Finanzierungsvertrag mit dem Freistaat Thüringen abgelehnt, da Zusagen der Landesregierung hinsichtlich der Kostenverteilung nicht berücksichtigt seien. Problematisch in Altenburg/Gera ist auch, dass die Beteiligung des Landes an künftigen Tarifsteigerungen im Gegensatz zu anderen Standorten in Thüringen nicht die Hälfte der angenommenen Kostensteigerungen, sondern nur einen jährlichen Festbetrag in Höhe von 100.000 Euro vorsieht. Insgesamt fehlen dem Theater mehrere Millionen, die durch die Beschäftigten getragen werden sollen.
Die Gewerkschaften sind bereit, einen weiteren Haustarifvertrag mitzutragen, fordern aber eine Nachbesserung der Finanzierungsvereinbarung, um endlich auch eine Perspektive für die Beschäftigten abzubilden und am Ende der Laufzeit zu flächentariflichen Bedingungen zurückkehren zu können. Einem entsprechendem Termin mit dem Minister sehen wir interessiert entgegen.