Ist es wirklich das verschärfte Sicherheitskonzept? Oder doch die Dominanz des neuen Bayreuther Musikdirektors Christian Thielemann? Andris Nelsons wäre nicht er erste, der vor eben dieser Dominanz das Handtuch wirft. Genau das hat er soeben getan: Dreieinhalb Wochen vor der Bayreuther Premiere des „Parsifal“, den er dirigieren sollte, hat der bestens Bayreuth-erprobte und Dirigent hingeschmissen. Alle Versuche der Festspielleitung, ihn zum Bleiben zu überreden, sind offenbar gescheitert. Nelsons bewegt sich in guter Tradition mit anderen Künstlern, die ihr Bayreuth-Engagement in den letzten Jahren kurzfristig „storniert“ haben. Über die Gründe haben beide Seiten offenbar Stillschweigen vereinbart. Nach einem Ersatz wird derzeit gesucht. Gestört wird die Proben- (und Festspiel-)Atmosphäre jedenfalls auch durch das (nicht eben billige) Sicherheitskonzept, das in diesem Jahr erheblich verschärft wurde und das mit Aufwand und Bürokratie für die Beteiligten verbunden ist. Darunter zu leiden hatte bereitsTenor Klaus Florian Vogt. In seinem Soldaten-Outfit wurde er, auch, weil er den verlangten Akkreditierungsausweis nicht vorweisen konnte, überprüft. Dass es sich bei der Uniform um ein Kostüm handelte, war dem Wachpersonal nicht klar. Foto: Marco Borggreve