Paul Dukas, Zeitgenosse von Debussy und Ravel, ist als Opernkomponist nicht sehr bekannt. Seine Oper über Herzog Blaubart und seine Burg, in der er fünf Frauen gefangen hält und in die er die sechste, Ariane, geholt hat, um ihr wie ihren Vorgängerinnen eine bestimmte Tür in seiner Burg zu verbieten, hat Andrea Schwalbach jetzt am Theater Bielefeld inszeniert. Im Mittelpunkt steht die Figur der Ariane, der es gelingt, die anderen Frauen zu befreien. Aber diese wollen gar nicht. Sie bleiben, wo sie sind, Ariane jedoch erlangt für sich die Freiheit. Ariane (nicht von ungefähr trägt sie den Namen der antiken Theseus-Retterin) ist eine starke Frau, die dem Herzog die Stirn bietet. „Sarah Kuffner gelingt in der Titelrolle Grandioses: Sie führt ihren ausdrucksvollen Sopran vortrefflich in die tiefen Register, sie versprüht mit jedem Ton und jeder Faser sowohl Mitgefühl als auch Courage“, schreibt das Westfalen-Blatt. „Dukas' immer noch zu selten gespielte 'Ariane' wird hier zupackend musiziert, und Andrea Schwalbachs sehr genaue Inszenierung geht unter die Haut. Unbedingt ansehen!“, urteilt das Online Musik Magazin. Und: „Regisseurin Andrea Schwalbach erzählt die Geschichte aus verhalten feministischer Perspektive, ohne die Widersprüche zu vertuschen.“ "Moon Soo Parks Aufgaben als Blaubart sind zwar sparsam, wo er indes gefordert ist, macht er seine Sache bestens, ebenso wie der von Hagen Enke einstudierte Chor samt Extrachor“, meint die neue musikzeitung. Und Deutschland Radio Kultur findet: „Ein starker und suggestiver Abend“… Das Foto (Bettina Stöß) zeigt Katrin Schyns als Alladine, Sarah Kuffner als Ariane, Melanie Kreuter als Mélisande, Nohad Becker als Sélysette, Hasti Molavian als Bellangére und Dorine Mortelmans als Ygraine.