Komödie und Tragödie gleichzeitig: Das ist „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss mit dem Libretto von Hugo von Hofmannsthal. Und: Theater auf dem Theater, denn die Rahmenhandlung führt die Schauspieler und sonstigen Akteure des eigentlich aufzuführenden Stücks über Ariadne erst einmal ein, die, zunächst liebeskrank, zu neuer Liebe findet. Sie halte es mit Shakespeare, erklärt Regisseurin Aurelia Eggers im NDR-Interview: „Komödie und Tragödie befruchten und stärken sich gegenseitig.“ Die Oper fiel, 1912 uraufgeführt, zunächst durch; beim „Zweitstart“ vier Jahre später wurde sie dann ein großer Erfolg. Sie gilt allgemein als „schwer auf die Bühne zu bringen“: nicht nur sängerisch verlangt sie den Darstellern viel ab, auch die Inszenierung des etwas kruden Stoffes ist nicht leicht. „Dieses Werk (…) zur Saisoneröffnung zu geben, erscheint fast tollkühn“, meinen die Kieler Nachrichten und: „Bei der Lübecker Inszenierung von Aurelia Eggers wurden die Probleme der Ariadne ebenso deutlich wie der Reiz, den dieses Werk unbestritten hat.“ Viel Lob gibt es für Gabriela Scherer als Ariadne sowie für Emma McNairy als Zerbinetta. Und „im zweiten Teil fanden Dirigent und Orchester dann auch zu dem kammermusikalischen Klang, den diese Oper erfordert, die mit nur 36 Musikern besetzt ist“ (Kieler Nachrichten). Das Foto (Jochen Quast) zeigt Emma McNairy (Zerbinetta), Johan Hyunbong Choi (Harlekin), Matthias Koziorowski (Brighella), Taras Konoshchenko (Truffaldin), Manuel Günther (Scaramuccio).