"Innocence" in Nürnberg

„Innocence“ bedeutet Unschuld. Aber, das zeigt sich im Verlauf dieser Oper, unschuldig an der Katastrophe, die nach und nach aufgedeckt wird, ist fast niemand in diesem Stück. Eine Hochzeitsfeier in kleinstem Familienkreis; es heiraten Tuomas und Stela. Nicht dabei: der Bruder des Bräutigams. Vor zehn Jahren ist er in einer Schule Amok gelaufen, hat Mitschüler und einen Lehrer getötet. Die Oper zeigt zwei Erzählebenen: die Hochzeit in der Gegenwart, das Klassenzimmer in der Vergangenheit. In den Erzählungen zeigen sich immer mehr Ursachen des schrecklichen Geschehens und eines Geflechts von Verantwortung und Schuld. „In ihrer letzten Oper stellt die finnische Komponistin Kaija Saariaho mit antiker Wucht die Frage nach Schuld und Verantwortung für ein Verbrechen in unserer Gegenwart“, schreibt die Staatsoper Nürnberg. Und auch Regisseur Jens-Daniel Herzog erklärt, die Oper bewege sich sehr nah an der Struktur einer griechischen Tragödie. „Wir haben uns in der Inszenierung auf ein antikes Erzählen eingelassen“, so Herzog. „Dabei gelangen Intendant Jens-Daniel Herzog und seinem Bühnenbildner Mathis Neidhardt aufwühlende Bilder“, berichtet der Bayerische Rundfunk. „„Selten war die Oper des Staatstheaters Nürnberg so nah am Puls der Gegenwart wie mit der jüngsten Premiere“, finden die Nürnberger Nachrichten. Und die neue musikzeitung schreibt: „Roland Böer und die Staatsphilharmonie Nürnberg widmen sich dieser Musiksprache mit Präzision und Hingabe. Ebenso überzeugend ist der von Tarmo Vaask einstudierte Chor des Hauses.“ Foto: Bettina Stöß

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