"Lohengrin" in Hannover

Die Niedersächsische Staatsoper in Hannover eröffnete die neue Saison mit Richard Wagners „Lohengrin“. „So, wie Richard Wagners Oper die historische Figur von Heinrich I. mit der Legende um den heiligen Gral verbindet, martialische Chöre mit ätherischen Klängen, verbindet Richard Brunel in seiner Inszenierung die Frage nach dem Zusammenhang von Macht und Gerechtigkeit mit tiefenpsychologisch inspirierten Bildern.“ So führt das Haus die Oper in der Programmbeschreibung ein. Das Vogel-Motiv spielt in der Inszenierung eine wichtige Rolle. Gleich zu Beginn, dann später in Form von Vogelkäfigen. Auch Elsa findet sich in einem Käfig mitten auf der Bühne wieder. Bodo Busse, neuer Intendant der Staatsoper, erklärt, „Lohengrin“ sei „ein Stück, das auch die großen Sorgen, die wir in der Welt haben, behandelt: Gerechtigkeit und die Frage, wer kann welches Recht für sich in Anspruch nehmen? Wie kann man Recht schaffen, wenn man die Macht verloren hat? Wie kann man sich über das Recht die Macht verschaffen, und ist das dann auch gerecht?“ Concerti lobt vor allem die musikalische Leistung. GMD Stephan Zilias lasse „das Orchester klagen, jubeln, lyrisch weinen – und deutet vieles im Hier und Jetzt, was konservative Ohren irritiert haben mag“. Das Online Musik Magazin stellt ebenfalls die Musik vornan: „Wer sehen möchte, mag schauen, aber das wirkliche Ereignis findet musikalisch statt.“ Die Deutsche Bühnen würdigt den Gesamteindruck: „So wünscht man sich Musiktheater: Wie die Inszenierung es schafft, den emotionalen Kern der Figuren herauszuschälen, so glückt auch die musikalische Gesamtleistung.“ Das Foto (Bettina Stöß) zeigt Maximilian Schmitt als Lohengrin, Ewa Vesin als Ortrud und Grga Peros als Friedrich von Telramund.

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