(PM Deutscher Bühnenverein) In der Autor:innenumfrage der Zeitschrift DIE DEUTSCHE BÜHNE zur Saison 2024/25 zeigt sich ein deutlicher Trend zu kleineren Häusern. „Insgesamt waren es vor allem kleinere Produktionen sowie eher im Schatten stehende Kategorien wie Junges Theater oder Spartenübergreifendes, die unsere Expert:innen vor Ort begeistert haben", kommentiert Chefredakteur Detlev Baur die Auswahl. Zwar steht der Vorjahresgewinner, das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, mit vier Nennungen in der Kategorie Gesamtleistung wieder an der Spitze der Umfrage. Doch teilt es sich diesen Spitzenplatz mit dem Theater Magdeburg. Die Oper Frankfurt erreicht drei Nennungen in der Kategorie Gesamtleistung eines großen Hauses.
In der Rubrik Gesamtleistung eines kleineren Hauses ist das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau mit drei Nennungen Sieger. Hinter ihm erhalten das Landestheater Detmold, das Theater Hagen und das Berliner RambaZamba Theater zwei Nennungen. Bei den großen Häusern kommen folgende Theater auf zwei Nennungen: Schauspiel Stuttgart, Residenztheater München, Theater an der Wien, Berliner Ensemble, Düsseldorfer Schauspielhaus, Staatstheater Kassel und Staatstheater Nürnberg.
Unter Künstler:innen ist Florentina Holzinger mit insgesamt zehn positiven Voten die strahlende Gewinnerin der diesjährigen Umfrage. Sie verteilen sich auf die Oper „Sancta" und die Tanzperformance „A Year without Summer". Knapp dahinter folgt eine Neueinstudierung des Tanztheaters Wuppertal auf Basis der vor 16 Jahren verstorbenen Choreografin Pina Bausch: „Kontakthof – Echoes of `78".
Insgesamt ist auffällig, dass die 60 beteiligten Kritikerinnen und Kritiker mehr denn je Teamarbeit würdigen, indem sie ganze Ensembles nennen oder im Musiktheater neben der Regie auch das Dirigat erwähnen. Im Musiktheater steht die 2021 uraufgeführte Oper „Innocence" von Kaija Saariaho mit drei Nennungen an der Spitze, davon zwei für die Inszenierung am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen und eine für die Produktion an der Dresdner Semperoper. Im Schauspiel spiegelt sich das Fehlen einer besonders strahlkräftigen Inszenierung wider.
Die Umfrage sammelt in zehn Kategorien die Antworten der 60 freien Autor:innen des Theatermagazins zu ihren Favorit:innen und nach dem Erregungsmoment der Saison. Bei Letzterem sind die Kürzungen am Berliner Kulturetat der traurige Spitzenreiter.
Die Auswertung der Umfrage ist ausführlich im soeben erschienenen August-Heft der vom Deutschen Bühnenverein herausgegebenen DEUTSCHEN BÜHNE nachzulesen, hier die Zusammenfassung:
https://www.die-deutsche-buehne.de/leseprobe/saisonbilanz-2024-25