Auf einer lateinamerikanischen Plantage spielt dieser „Holländer“in der Regie von Anik Rutkofsky. Damit wird der Kolonialismus thematisiert. Die Figur der Senta erfährt eine besondere Deutung als „eine Frau, die sich nicht in diese Gesellschaft einpassen will und ihren eigenen Weg findet“, so das Staatstheater Nürnberg. Inspiration für diese Senta seien surrealistische Malerinnen wie Leonora Carrington oder Frida Kahlo gewesen, schreibt das Regie-Team im Programmheft. Rutkofsky habe diesen „Fliegenden Holländer“ wenn schon nicht umgekrempelt, so doch in manchen A Aspekten in Bereiche transferiert, die überraschend, nicht durchgängig, aber doch oft sinnstiftend sind“, findet die SZ. „Sehr einleuchtend“ sei dieses Regie-Konzept, berichtet der Bayerische Rundfunk. Auch die musikalische Seite überzeugte den Rezensenten: „Generalmusikdirektor Roland Böer war erfreulich flott und forsch bei der Sache.“ „So gelingt ein lebhaftes Klangbild, das Wagner-Einsteiger faszinieren kann und komplex genug ist, um auch Wagner-Kennern Freude zu verschaffen“, bestätigen die Nürnberger Nachrichten. Und im „Kulturbrief“ lesen wir: „Großer Beifall auch für (…) den Chor des Staatstheaters Nürnberg, der, so bizarr auch die Damen aussehen mögen, unter der Leitung von Tarmo Vaask wieder zeigt, wie ein Opernchor zu singen hat.“ Foto: Pedro Malinowski