Bohuslav Martinů schrieb das Libretto zu dieser Oper selbst nach dem Roman „Der wieder gekreuzigte Christus“ von Nikos Kazantzakis. Hintergrund waren Migrationswellen in den 1920er Jahren während des Krieges zwischen Griechenland und der Türkei. Man ahnt: Die Handlung hat einen hohen Bezug zur Aktualität. „Die griechische Passion gehört zu den Opern, deren Stoff weit über sich selbst hinausweisende Fragen stellt. Namentlich die Angst vor dem vermeintlich Fremden führt auch hier rasch zu Diskriminierung und Ausgrenzung“, schreibt das Theater Bielefeld. Bewusst haben man die Premiere in den Kontext des Gedenkens an die Opfer des NS-Regimes und des Zweiten Weltkriegs gestellt. „Kann Oper aktueller und bewegender sein?“, fragt dann auch Die Glocke. „Regisseur Manuel Schmitt gelingt im kongenialen Verbund mit Bühnenbildnerin Julia Katharina Berndt und Kostümbildnerin Carola Volles eine Inszenierung, die universelle, zeitlose Charaktere auf die Bühne bringt, ohne den ortsbezogenen Rahmen gänzlich zu verleugnen“, schreibt das Westfalen Blatt. Die Glocke berichtet von einem „großen Solistenensemble mit stimmlichen Glanzleistungen“. Und: „Eindrucksvoll und leidenschaftlich agieren die groß besetzten, bestens vorbereiteten Chöre, mit besonderem Lob für die Jüngsten.“ Denn ein Kinderchor ist mit von der Partie. Foto: Bettina Stöß