"Vespertine" in Bonn

2001 veröffentlichte die isländische Sängerin Björk ihr Album „Vespertine“ und ging damit neue musikalische Wege. 2018 machte sich das Komponistenkollektiv Himmelfahrt Scores an die Aufgabe, dieses Album zu einer Oper umzuformen. In Mannheim wurde diese uraufgeführt, nun in Bonn – wiederum von einem Künstlerkollektiv – inszeniert. Erzählt wird die mystische Geschichte einer Wissenschaftlerin, die sich in den Norden Kanadas zurückzieht, um hier in der Einsamkeit über eine seltsame Krankheit zu forschen, die Hirsche befällt. Sie begegnet dort einem „Hirschmann“, bekommt ein Kind und erhält zudem eine Doppelgängerin. „Gegensätze ziehen sich bekanntermaßen an. Warum also nicht ein Pop-Album in eine Oper umwandeln? Mit VESPERTINE wird die experimentelle Musik der isländischen Künstlerin Björk in die Opernsprache übersetzt.“ So schreibt es die Oper Bonn. „Viele helle Stimmen, viele Frauenstimmen, die einen frischen nordischen Klang erzeugen“, erklärt das Inszenierungs-Trio im Trailer zur Aufführung. Der Chor ist auf den Damenchor begrenzt. „Der ausgezeichnete Frauenchor der Bonner Oper (Einstudierung: André Kellinghaus), meistens unsichtbar hinter der Bühne postiert, wird beinahe instrumental eingesetzt und steuert eine weitere, oft ätherisch klare Klangfarbe bei“, so das Online Musik Magazin. Der Rezensent des WDR findet nicht mehr sehr viele Ähnlichkeiten mit dem musikalischen Original, bilanziert aber: „So gewinnt der 90 Minuten lange Abend eine eigene dramaturgische Plausibilität und erinnert nur noch von weit her an seine Ursprünge in Björks Album.“ Foto: Matthias Jung

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