Samuel Becketts „Endspiel“ hat den Komponisten György Kurtág über viele Jahre begleitet. Bereits über 80-jährig machte er sich im Auftrag der Mailänder Scala an eine Vertonung, wobei er Becketts Text fast wortgetreu, wenn auch nicht vollständig übernahm. „In seiner Musiksprache orientiert er sich eng an Becketts französischem Originaltext, dem er mit seiner feinsinnigen Instrumentierung einen faszinierenden Klangraum eröffnet. Darin hallen auch Becketts Vorliebe für Zirkus, Vergnügungsparks und Clownerie wider, der Johannes Erath in seiner Inszenierung nachspürt.“ So führt die Berliner Staatsoper Unter den Linden, die das selten gespielte Werk jetzt ins Programm nahm, in die Oper ein. Es ist Kurtags erste Oper – und erstmalig wurde ein Bühnenstück von Beckett für die Opernbühne vertont. Die Handlung ist düster und skurril. Vier gehandicapte Personen leben zusammen und machen sich mehr oder weniger das Leben schwer. „Regisseur Johannes Erath ist das Kunststück gelungen, die Sichtachsen auf den absurden Opernstoff mehrfach und immer wieder irritierend zu verschieben“, schreibt die Berliner Morgenpost. Szenisch wie musikalisch sei das alles so akribisch durchgearbeitet wie Kurtágs Partitur, findet der Tagesspiegel. Und im rbb ist zu hören: „Die 4 Solisten des Abends (…) bieten eine großen Abend!“ Das Foto (Monika Rittershaus) zeigt Bo Skovhus als Clov und Laurent Naouri als Hamm.