"Das Walzerparadies" in Annaberg

Eine deutsche Erstaufführung konnte das Publikum des Eduard-von-Winterstein-Theaters mit Oscar Straus‘ „Walzerparadies“ erleben. Uraufgeführt wurde das Werk 1935 in Wien. Der Komponist überlebte das Regime der Nationalsozialisten in den USA. Straus erweist sich mit seinen Operetten als „Walzerspezialist“: Gleich fünf seiner Operetten tragen den Walzer im Namen. Im jetzt wiederentdeckten Walzerparadies geht es um eine arrangierte Ehe, die – trotz des Widerwillens der beiden Protagonisten – im Liebes-Happy-End endet. Lediglich ein Klavierauszug des Werkes lag vor, so dass für die Annaberger Premiere eine neue Instrumentierung geschaffen werden musste. Das Theater zeigte einmal mehr sein Alleinstellungsmerkmal, indem es eine weitere Wiederentdeckung erfolgreich auf die Bühne brachte. „Ein bestens disponiertes, unerlässliche Dialog- und Pointensicherheit zeigendes Ensemble“ erlebte der Kritiker der Deutschen Bühne. Von einer „hinreißenden deutschen Erstaufführung“ berichten die Dresdner Neuesten Nachrichten. Beherrscht wird die Bühne von einem großen Grammophontrichter, die weidlich genutzte Drehbühne erweist sich als Schellackplatte. Regisseur Oliver Pauli habe „nicht nur das richtige Gespür für Timing und Tempo, sondern auch eine Protagonisten-Truppe und einen spielfreudigen Chor zur Verfügung, von denen sich alle mit Lust auf die Lust am Spiel einlassen“, schreibt die neue musikzeitung (nmz). Und: „Mit diesem „Walzerparadies“ bewährt sich Annaberg-Buchholz wieder als Operettenparadies!“ Das Foto (Dirk Rückschloß) zeigt Juliane Prucha (Maria Domayer), László Varga (Gabriel Domayer), Zsófia Szabó (Mitzi Domayer), Maria Rüssel (Gaby Ritzinger), Richard Glöckner (Poldi Polleder), Jakob Hoffmann (Matthias Polleder), Bettina Grothkopf (Frau Polleder) und den Opernchor.

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