Kein geringerer als Karl Friedrich Schinkel zeichnete für die Architektur des Aachener Theaters verantwortlich. Schinkel war es auch, der den „Bühnenbildklassiker“ für Mozarts „Zauberflöte“ schuf: ein tiefblauer, funkelnder Sternenhimmel mit einem liegenden Sichelmond, auf dem die sternflammende Königin der Nacht mühelos herein schwebt. Regisseur Tim Berresheim, ein Aachener Künstler, hat nun Schinkels Bild auf der einen Seite übernommen, auf der anderen Seite viel Neues, auch Digitales, hinzugefügt und eine fantasievolle Version, tauglich für die ganze Familie, daraus gemacht. Die zwei Welten, die in der Oper dargestellt werden, zeigen sich auf der Bühne im Gegensatz wischen dunkel-düster und hell-bunt. Die Figuren sind (fast) alle Fabelwesen, halb Mensch, halb Tier oder halb Pflanze. Sarastro und die Priester haben Reptilienschwänze. Die Aachener Zeitung schreibt: „Und auch dieser Mozart klingt, wie er soll: schlank, vital und edel im Graben, teils wunderbar musiziert die Ensembles (die drei Damen: Eva Diederix, Irina Popova, Anne Lafeber!), aufmerksam und homogen der überdies spielfreudige Chor." „Chor und Extrachor des Hauses unter Jori Klomp agieren vokal raumgreifend“, berichtet Concerti. Der Opernfreund schreibt: „Opernchor Aachen und Extrachor Aachen überzeugten in der Einstudierung durch Jori Klomp auf der ganzen Linie.“. Es bleibe festzuhalten, „dass in Aachen eine phantasievolle Inszenierung voller Einfälle, schöner Bilder und erlesener Kostüme zu sehen ist, die vom Publikum frenetisch bejubelt wird“. Das Foto (Matthias Baus) zeigt Irina Popova als Zweite Dame, Ángel Macías als Tamino, Anne Lafeber als Dritte Dame, Jorge Ruvalcaba als Papageno und Eva Diederix als Erste Dame.