Als „Tanz mit dem Bösen“ bezeichnet das Oldenburgische Staatstheater diesen „Freischütz“. Regisseur Joan Anton Rechi interessiere sich für die Dynamiken von in sich sehr geschlossenen Gesellschaften und für die Frage: Wie viel Böses schlummert in allen von uns? In Oldenburg wurde Carl Maria von Webers Werk angereichert durch musikalische Einwürfe von Elena Kats-Chernin und neubearbeitete Texte von Susanne Felicitas Wolf. Das hätte es wohl nicht unbedingt gebraucht, wenn man den Kritiken Glauben schenkt. Insgesamt aber findet diese Spielzeiteröffnung viel Anerkennung. Die Figur des Samiel (eben des „Bösen“) wird aufgewertet. Er ist – in Glitzerkostüm – sehr präsent – und er singt, was der Komponist nicht vorgesehen hatte. „Rechi kann mit seiner Personenführung (auch der des Chors) überzeugen und sorgt für einen kurzweiligen Ablauf des Geschehens“, schreibt der Opernfreund. Von einer „mutigen neuen Inszenierung“ berichtet Musik Heute. „GMD Hendrik Vestmann am Pult des Oldenburgischen Staatsorchesters sichert der romantischen Musik von Weber Gewicht und Klangfülle. (…) Auch der Chor (Einstudierung Thomas Bönisch) schmettert seinen Part mit kraftvoller Wonne“, findet der Opernfreund. Auf ioco lesen wir: „Auch die Massenaufläufe gelingen überzeugend (facettenreich die stummen Szenen des Chores mit freeze, slowmotion und spontanen Umgruppierungen, die allesamt sehr fließend und schlüssig realisiert werden).“ Weiter ist dort von den „zahlreichen prachtvollen Chören“ die Rede. Hier habe Thomas Bönisch gründlich und mit Hingabe an die dankbaren Choraufgaben mit dem Oldenburger Opernchor vorgearbeitet. Das Publikum dankte mit begeistertem Applaus. Das Foto (Stephan Walzl) zeigt Martin Bermoser als Samiel und den Opernchor.