Am 25. und 26. Januar 2024 hat sich die Rundfunkkommission der Länder in Bingen zu einer Klausur getroffen, in der man sich auf „Eckpunkte zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“ geeinigt hat. Zuvor war eine „unabhängige Expertenkommission“, ein „Rat für die zukünftige Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (Zukunftsrat)“, beauftragt worden, den Reformprozess zu begleiten. Die Vorschläge der Kommission seien in Bingen gründlich beraten worden, heißt es in einer Zusammenfassung der Klausurergebnisse. Es geht unter anderem um „effizientere Organisation und Strukturen“, um eine „Neuordnung des Verfahrens zur Beitragsfestsetzung“ und um eine deutliche Stärkung der non-linearen Angebote. Zu den Ergebnissen der Kommission gibt es viele kritische Stimmen. Gerhart Baum, langjähriger Innenminister der BRD und Kulturpolitiker, schreibt in der neuen musikzeitung: „Der Kulturauftrag muss nicht nur in seiner Bedeutung für den einzelnen Menschen gesehen werden, sondern in seiner Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft.“ Der Vorschlag des Zukunftsrates werde diesen Aufgaben nicht gerecht. Der Deutsche Musikrat bezeichnet in einer Pressemeldung das Sondervotum Bayerns für eine Halbierung der Anzahl der Klangkörper der Landesrundfunkanstalten und den Vorstoß des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder in der Debatte um mögliche Sparmaßnahmen als „populistischen Tiefstand“. Der Deutsche Musikrat kritisiert explizit „Bayerns Ignoranz des Bildungs- und Kulturauftrags des Öffentlich-rechtlichen Runfunks“.