"Rusalka" in Freiburg

Die Geschichte der Meeresnixe Rusalka, die, um zum Menschen zu werden und ihrem geliebten Prinzen nahe zu sein, ihre Stimme hergibt, in einem Bestattungsinstitut? Diese Lesart wagt Regisseurin Kateryna Sokolova – mit Erfolg. Reichlich unheimlich geht es in dieser Freiburger Inszenierung zu, mit vielen Toten oder Untoten. Der Prinz trauert zu Beginn um die Geliebte, die den Tod gefunden hat. Eine Séance, in der sie wiedererweckt werden soll, bringt letztlich nicht den erwünschten Ausgang. Je weiter sich Prinz und Nixe voneinander entfernen, desto existenzieller werde der Drang zu einer grundlegenden Trauerarbeit, schreibt das Theater in seiner Ankündigung und fragt weiter: „Wie kann man den Verlust alles Lebenswerten und -inhalts aufarbeiten? Was muss losgelassen und was für immer festgehalten werden?“ Das sind zentrale Fragen, mit denen sich die Regie beschäftigt. „Kateryna Sokolova inszeniert mit Intelligenz, Spielfreude und Anspielungen ans Kino des Unheimlichen eine raffiniert umgebogene Geschichte vom traurig-schaurigen Märchen der Wassernixe und ihrer Liebe zu einem Menschen“, berichtet der SWR. Die musikalische Leitung des Abends liegt bei Ektoras Tartanis. Dieser lasse „die lyrische Tonsprache in ihren Schattierungen aufblühen, die dynamischen Abstufungen sind maximal differenziert“, so die Badische Zeitung. Und: „Dazu passt das hohe vokale Niveau.“ Und im SWR hören wir: „Gesungen wird hier fabelhaft homogen.“ Das Foto (Laura Nickel) zeigt Jenish Ysmanov als Prinz und Ani Yorentz als Rusalka.

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