Dmitri Schostakowitschs Oper geht zurück auf eine Erzählung von Nikolai Leskow, der wiederum einen realen Kriminalfall als Vorlage hatte. Düster und brutal geht es hier zu; die Titelfigur, die junge Katerina Ismailowa, verheiratet in glückloser Ehe, kontrolliert und bewacht von einem despotischen Schwiegervater, will ihrem unglücklichen Dasein entfliehen und lässt sich auf eine leidenschaftliche Affäre ein. Sie wird dabei erwischt und tötet sowohl Schwiegervater als auch ihren Ehemann. Es folgen Verbannung und Tod. Obwohl Katerina zur Mörderin wird, gilt Schostakowitschs Sympathie vor allem dieser Figur. Es geht hier auch um Unterdrückung und Emanzipation der Frau. Und: Die Oper „handelt davon, wie Liebe sein könnte, wenn nicht ringsum Schlechtigkeit herrschte“, erklärte der Komponist. Das Werk war zunächst höchst erfolgreich, wurde bereits weltweit gespielt, als Stalin 1936, zwei Jahre nach der Uraufführung, die Oper besuchte. Sie missfiel ihm, und sofort fielen Werk und Komponist in Ungnade. Heute gilt "Lady Macbeth von Mzensk" als eine der bedeutendsten Opern des 20. Jahrhunderts. In Hamburg sang Camila Nylund die Hauptrolle und erntete begeisterte Kritiken. Regie führte die russische Regisseurin Angelina Nikonova, die bewusst auf zu viele Anspielungen auf Gegenwärtiges verzichtete. Für sie sei die Oper beim Anschauen immer zu düster gewesen, erklärt die Regisseurin im NDR-Interview. Sie habe es ausgeglichener darstellen wollen, mit mehr Licht. Das zeigt sich unter anderem im großen Bett mit leuchtend weißer Bettwäsche. Dort findet der Liebesakt zwischen Katharina und Sergej statt. NIkonovas Personenführung findet Lob in der Presse, ebenso die musikalische Umsetzung unter Dirigent Kent Nagano. Und ioco berichtet: „Unter der Leitung von Eberhard Friedrich entfaltete der Chor der Hamburgischen Staatsoper sein ganzes Können und trug maßgeblich zum Erfolg der Premiere bei. Das Foto (Monika Rittershaus) zeigt Ayk Martirossian als Zwangsarbeiter, Sava Vemić als Sergeant, Liam James Karai als Wächter, Camilla Nylund als Katerina Ismailova und den Chor der Hamburgischen Staatsoper.