Dritte Rund für das Projekt NOperas!, eine Initiative des Fonds Experimentelles Musiktheater. Träger des Projekts sind die Kunststiftung NRW und das NRW Kultursekretariat, Kooperationspartner ist neben dem Theater Bremen die Oper Halle. Das Projekt soll Akteur/-innen der Freien Szene die Realisierung von Musiktheaterprojekten an deutschen Stadttheatern ermöglichen und widmet sich neuen Formaten eines zeitgenössischen Musiktheaters. In Bremen hat das Kollektiv „Hauen und Stechen“ nun Nikolai Rimski-Korsakows Oper „Die Legende der versunkenen Stadt Kitesh“ als Basis ihrer Performance gewählt, um sie dann zu überschreiben. Komponist Alexander Chernyshkov reicherte die Originalmusik mit Popmusikelementen, Neue Musik Sounds und Elementen aus der russischen Volksmusik an. „Die Stadt Kitesh, versunken, aber noch immer lebendig, steht (…) für den Entwurf einer glücklicheren, besser organisierten Welt, ihr Versinken für den Utopieverlust, der unsere Zeit zeichnet“, so das Theater auf seiner Webseite. Publikum, Darsteller/-innen und Musik/-:innen kämen hier zusammen zur kollektiven Beschwörung verdrängter Träume von einem besseren Leben. Tatsächlich bleibt das Geschehen nicht im Theaterhaus, sondern verlässt dieses und spielt sich dann rund um das Theater ab. Und das Publikum wird zum Mit-Akteur„Ein radikaler neuer Entwurf, was Inhalt und Musik angeht“, sei diese Inszenierung, schreibt der Weser Kurier, der das „das extrem spiel- und spaßfreudige Ensemble, die Bremer Philharmoniker, den Chor, den Bürgerchor, die Statisterie“ deutlich lobt. Mit kleinen Abstrichen zieht auch die neue musikzeitung ein positives Fazit: „Trotzdem wird alles in allem die experimentelle Idee einer neu und anders zu schauenden Oper erfüllt und hilft zu vielen Ideen erweiternder Rezeption.“ Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Ulrike Mayer und den BürgerInnenchor.