"Egmont" in Bielefeld

„Egmont“ ist dem Schauspielliebhaber bekannt durch Goethes Trauerspiel, dem Musikliebhaber außerdem durch Beethovens Schauspielmusik. Im Beethovenjahr beauftragte das Theater an der Wien nun einen zeitgenössischen Komponisten, Christian Jost, aus dem Stoff eine Oper zu machen – durchaus mit Bezugnahme auf Beethoven. Während der spanischen Herrschaft über die Niederlande durch Philipp II. kommt es zu Aufständen, die sich gegen die Maßnahmen der Inquisition richten. Vor diesem Rahmen spielt sich die tragische Liebesgeschichte zwischen Graf Egmont, dem Statthalter von Flandern, und Clara ab. Das Persönliche dieser Liebe findet Ausdruck in Schlüsselzitaten aus Beethovens Briefen an die „unsterbliche Geliebte“. Das Theater Bielefeld macht immer wieder durch Entdeckungen auf sich aufmerksam. In diesem Fall hat es sich – verdienstvoll – um die deutsche Erstaufführung des Werks gekümmert. Regie führte Nadja Loschky. Das Premierenpublikum erlebte „Neue Musik, die unmittelbar anspricht und berührt und bei der sich im Verbund mit der intelligenten Inszenierung die Nackenhaare aufstellen“, berichtet das Westfalen-Blatt. Und die Neue Westfälische: „Alexander Kalajdzic realisierte die Musik so kenntnisreich, als hätte er diese selbst komponiert.“ Das Foto (Bettina Stöß) zeigt Kyle Patrick als Christus, Marta Wryk als Ferdinand und den Bielefelder Opernchor.

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