Ein Zusammenschluss aus deutschen und österreichischen Theatern beteiligt sich mit einer Online-Lesung von ukrainischen Kurzstücken und einer nachfolgenden Podcast- und Videoreihe an einem weltweiten Lesungs-Projekt zur Unterstützung von Theatermacher*innen in der Ukraine. Am 5. Mai 2022 findet eine Auftaktveranstaltung – eine Lesung und anschließende Gesprächsrunde – statt. Sie wird über nachtkritik.plus live übertragen.
Hintergrund: Am 12. März 2022 hätte in Kiew ein neues Theater der Autor*innen, geleitet von einem Kollektiv aus 20 ukrainischen Dramatiker*innen eröffnen sollen. Zu der Eröffnung des Theaters ist es wegen des Kriegsausbruchs nie gekommen. Statt sich mit Literatur zu beschäftigen, verteidigt Maksim Kurotchkin, der designierte künstlerische Leiter, nun mit der Waffe in der Hand seine Heimatstadt. Viele Autor*innen sind in die Nachbarländer oder weiter geflüchtet, andere harren freiwillig oder unfreiwillig in der Ukraine aus. Für die Eröffnung des Theaters war eine Reihe von Kurzstücken geplant, zu deren Fertigstellung es niemals gekommen ist, stattdessen haben nun einige der Autor*innen Texte verfasst, die sich unmittelbar mit ihren Erfahrungen nach Kriegsausbruch auseinandersetzen.
„Wir hoffen, dass unsere Texte in verschiedenen Teilen der Welt gehört werden. Es ist wichtig, die Wahrheit zu vermitteln, dass Russland ein Aggressor ist und verbrecherisch handelt, dass Zivilisten und Kinder sterben. Trotz manipulierter Falschinformationen, mit denen Russland die Welt füttert, gibt es Fakten, gibt es Zeug*innen der Verbrechen. Wir sehen und hören, dass Ukrainer*innen trotz ihrer Angst ihre Identität, ihre Unabhängigkeit, ihre Heimat verteidigen. Und das sind keine 'hehren Worte', das sind Tatsachen.“