Bernd Loebe, Intendant der Oper Frankfurt, hat in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Deutschsprachigen Opernkonferenz einen offenen Brief an die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Henriette Reker, geschrieben. Die Entscheidung, dass der Vertrag mit der Intendantin der Oper Köln Birgit Meyer bereist 2022 auslaufen solle, sehe die Opernkonferenz mit großer Sorge, so Loebe. Zuvor war bekannt geworden, dass Reker die Intendantenposition ab 2022 neu besetzen will. Auch Mitarbeiter der Oper hatten sich bereits an die Oberbürgermeisterin gewandt und gegen die Personalentscheidung Stellung bezogen. Loebe weist in dem offenen Brief darauf hin, dass der Planungsvorlauf für die Besetzung zu kurz sei. Für die Planung einer Spielzeit benötige ein/e neue/r Intendant/in mindestens zwei bis drei Jahre Vorlauf. Der Brief geht auch auf die Möglichkeit ein, dass eine weitere Spielzeit für die Ausweichspielstätte Staatenhaus geplant werden müsse. Die Einarbeitung in die komplexen Abläufe machten nur Sinn, wenn der Spielbetrieb tatsächlich noch weitere Jahre dort stattfinden müsste, so Loebe. Und weiter: „Es ist ein großes Verdienst von Frau Meyer, die momentan übrigens die einzige Frau in der Runde der Intendanten der DOK ist, dass sie die Oper Köln bisher gut durch die schwierige Phase der Sanierung führt. Insbesondere ihr Einsatz bei der Erschließung des Staatenhauses als Ersatzspielstätte hat dazu beigetragen, dass die Oper Köln auch in den letzten Jahren nicht hinter den anderen großen Opernhäusern zurückstehen musste. Es wäre unser Wunsch, diese Leistung dadurch anzuerkennen, dass Frau Meyer nicht nur den äußerst komplexen Spielbetrieb in der Ersatzspielstätte bis zum Ende begleitet, sondern auch das sanierte Opernhaus eröffnen kann.“
Mitglieder der Deutschsprachigen Opernkonferenz sind folgende Häuser: Hamburgische Staatsoper, Staatsoper Berlin, Deutsche Oper Berlin, Komische Oper Berlin, Deutsche Oper am Rhein, Oper Köln, Oper Frankfurt, Staatsoper Stuttgart, Bayerische Staatsoper München, Sächsische Staatsoper Dresden, Oper Leipzig, Wiener Staatsoper, Opernhaus Zürich. Assoziierte Mitglieder sind das Royal Opera House Covent Garden London, die Opéra national de Paris und das Teatro alla Scala Mailand.