"Carmen" in Hannover

„Eine neue Carmen – wir halten unser Premierenversprechen! Auch in Corona-Zeiten erklingt Bizets bekannte Oper nach wie vor weitgehend original.“ So kündigt die Niedersächsische Staatsoper ihre „Carmen“ an, um dann zu ergänzen: „Um die Oper trotz pandemiebedingter Abstände spielen zu können, haben wir eine chorlose, kammermusikalische Neufassung in Auftrag gegeben – Gelegenheit für ein lustvolles Hinterfragen des Klassikers.“ Wie auch immer das gemeint sein mag: etwa, dass das Hinterfragen in Form der Chor-Eliminierung auch etwas Gutes hat? Wir hoffen, dass nicht! Der Komponist Marius Felix Lange richtete die Partitur für 21 Musiker*innen mit zusätzlichem Instrumentarium ein und komponierte eine neue Einleitung sowie Übergangsmusiken.  „Carmen ist eine eigene Welt. Sie ist tausendmal getötet worden, aber sie wird niemals sterben“, erklärt Regisseurin Barbora Horáková im Einführungstext. Und: „Warum das Missverständnis von der Liebe zum Mord führt, daran haben (...) auch fatale Rollenbilder ihren Anteil.“ „Knallig, rasant inszeniert und musikalisch echt Bizet“, kommentiert die Neue Presse diese Premiere, die nun auch  als Stream auf OperaVision zu sehen ist. Das Foto (Sandra Then) zeigt Evgenia Asanova als Carmen.

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