Ludwig van Beethovens „Befreiungsoper“ ist mit ihrer gesellschaftlichen und politischen Botschaft heute mindestens so aktuell wie zu ihrer Entstehungszeit. In Braunschweig stellt man sich auf Coronabedingungen ein: Auf Grundlage verschiedener Harmoniemusiken erklingt Beethovens Oper in einer Fassung für Bläserensemble – ein zu Beethovens Zeiten beliebtes Arrangementverfahren, um die neuesten Erfolgsopern auch in kleinerer Besetzung überall zu Gehör bringen zu können. Diese Fassung aus der Ursprungszeit rettet nun die Braunschweiger Premiere. Die Chorpartie wurde vorab eingespielt – und damit die Chorsänger/-innen trotzdem präsent sind, werden ihre Gesichter auf die Gefängnismauer projiziert. „Es ist grandios, wie die 16 Solisten des Staatsorchesters diese Harmoniemusikfassung eineinhalb Stunden lang stemmen… Und wie mit dem Choreinsatz Augenpaare auf der grauen Gefängnis- oder Hafenmauer erscheinen, das schafft optisch doch einen berührenden Moment, denn dieser Kerker lebt, jede Zelle ist ein Menschenschicksal.“ So schreibt es die Braunschweiger Zeitung. Das Foto (Björn Hickmann/ stage picture) zeigt Susanne Serfling als Leonore.