„Auch das noch“, möchte man sagen: Zu allen coronabedingten aktuellen Schwierigkeiten nun auch noch ein Wasserschaden, der das Theater für Niedersachsen erst einmal wieder seine Tore schließen lassen muss. Zuvor aber erlebten „Die Räuber“ noch ihre Premiere. Das so gut wie unbekannte Werk des Verdi-Zeitgenossen Saverio Mercadante wurde ausgegraben und von Manuel Schmitt inszeniert. „Das Stück ist noch wie ein unbeschriebenes Blatt Papier und man kann neu ansetzen… Diese Reise gemeinsam mit allen Beteiligten zu machen, finde ich aufregend“, erklärt der Regisseur im Interview. Und: „Wir beginnen sehr reduziert. Die Figuren haben ihren sicheren Boden verloren und sich verirrt in einem Wald von Lügen, Intrigen und Missverständnissen. Wir haben dazu allen überflüssigen Pomp weggelassen und uns ganz auf die Psychologie der Figuren, ihre Einsamkeit und ihre Verlorenheit konzentriert.“ „Dank einer originellen und effizienten Organisation kann sich das Theater für Niedersachsen mit einer großen Choroper aus der Zwangspause zurückmelden, von der andernorts derzeit nicht einmal geträumt wird“, berichtet die Hildesheimer Allgemeine Zeitung. Und weiter: „Der Chor klingt unter Leitung von Achim Falkenhausen, als gäbe es keine Pandemie.“ Der Opernfreund findet: „Am Premierenabend sorgte die präzise, stets vorwärts drängende Leitung des GMD für einen trotz der kleineren Besetzung kompakten und zugleich differenzierten Klang… Der Chor, meist aus dem Off singend (…) entwickelte unter dem im Bühnenhintergrund wirkenden Chordirektor Achim Falkenhausen die in Hildesheim gewohnte ausgewogene Klangpracht.“ Das Foto (Marie Liebig) zeigt den Blick auf die Hinterbühne, auf der der Opernchor singt.