"Die verkaufte Braut" in Pforzheim

Eine „Geschichte über das Erwachsenwerden und die Entdeckung der eigenen Identität“: So beschreibt das Theater Pforzheim die Komische Oper von Bedřich Smetana, die dort ihre Premiere erlebte. Mit dieser Oper avancierte Smetana zum Nationalkomponisten Tschechiens. Regisseur Gregor Horres sieht die Aktualität des Stücks in der Frage, „wie man umgeht mit Spiel und Schein: Was sind wir wirklich? Was geben wir vor zu sein?“ Es geht um drei junge Menschen in einer Dorfgemeinschaft. Aber, so Horres, „in dieser Gemeinschaft finden diese drei jungen Menschen keinen Halt“. Und: „Man könnte dies fast als Zeichen einer Erosion des dörflichen Lebens deuten.“ Und es geht um Geld: Denn die junge Marie wird gleich zweimal verkauft: Zunächst von ihrem Vater an den reichen Bauern Micha, dem er Geld schuldet und dessen Sohn Wenzel Marie nun heiraten soll. Dann noch einmal von ihrem Geliebten Hans – aber der hat einen unschlagbaren „Joker“ in der Hand. Genau hier stellt sich Horres“ Frage nach Spiel und Schein: Wer sind wir wirklich? Hinter dem Komischen versteckt sich also ein essentielles Thema. Und weil Hans eben ein anderer ist, als es scheint, geht die ganze Geschichte gut aus. „Die Musik ist unglaublich farbig“, meint Gregor Horres. Am Pult steht Florian Erdl als musikalischer Leiter des Abends. Das Foto (Sabine Haymann) zeigt Stamatia Gerothanasi als Marie, Dirk Konnerth als Hans und Ensemble.

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