"Dinorah" in Görlitz

Die Opern von Giacomo Meyerbeer erleben derzeit – nach Welterfolgen zur Zeit ihrer Entstehung bis weit ins 20. Jahrhundert hinein und einer kompletten Ächtung in der Zeit der Nationalsozialisten – eine Renaissance. Die opéra-comique „Dinorah“ allerdings gehört nicht zu den Werken, die in den letzten Jahren vermehrt auf den Spielplänen auftauchen. Umso größer das Verdienst des Gerhart Hauptmann Theaters Görlitz-Zittau, „Dinorah“ auf den Spielplan zu setzen. Zumal die Premiere sehr gut gelang, wie die Kritiker berichten. Die Geschichte um das Liebespaar Dinorah und den Hirten Hoël klingt ein wenig krude. Sie wird wahnsinnig, nachdem ein Unwetter das Haus ihrer Familie zerstörte und irrt seither mit ihren Ziegen durch die Berge. Ihr Geliebter macht sich auf die Suche nach einem Schatz… Am Ende ist alles wieder gut, wie es sich für eine opéra-comique gehört. Regie führt Geertje Boeden. Der Online Merker schreibt: „In Kombination mit stimmigen Naturaufnahmen und gezeichneten Bildern (…) gelingt es Boeden die Geschichte schlüssig und werkgetreu zu erzählen.“ „Der Besuch zeigt, dass sich die Entdeckung lohnt, insbesondere, wenn man für die nur drei Gesangspartien so hervorragende Solisten hat wie Görlitz“, meint die Sächsische Zeitung. „In ‚Dinorah‘ kommt es darauf an, dass sich die Protagonisten und der Chor (so wie von Albert Seidl einstudiert) auf dieses Spiel zwischen Traum und Wirklichkeit einlassen“, erklärt die Deutsche Bühne. „Hervorragend fügte sich klangstark der von Albert Seidl vorbereitete Opernchor ins Geschehen ein“, meint der Online Merker. Und die Sächsische Zeitung bestätigt: „Der Görlitzer Opernchor überzeugt, insbesondere an den Stellen kraftvoller Präsenz, mit eindrucksvollem Klang.“ Foto: Marlies Kross

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