Pünktlich zum Fontane-Jahr hat das Staatstheater Cottbus eine Fontane-Oper in Auftrag gegeben: „Effi Briest“. Fontane war der Mark Brandenburg besonders zugetan, gleiches gilt für den beauftragten Komponisten Siegfried Matthus, dessen Sohn Frank für das Libretto verantwortlich zeichnet. Eigentlich hätten Siegfried und Frank Matthus fast so etwas wie ein Filmdrehbuch geschrieben, erklärt Regisseur Jakob Peters-Messer im Interview. Die Oper orientiert sich jedenfalls sehr dicht an der Romanvorlage, lässt nichts aus von dieser inhaltsreichen Geschichte einer jungen Frau, die, von ihrem viel älteren Ehemann vernachlässigt, eine kurze Affäre eingeht. Jahre später wird diese entdeckt, der Liebhaber im Duell getötet, Effi von ihrem Mann verstoßen. Die Figur der Effi, ihre lichten und ihre dunklen Seiten, werden im Bühnenbild durch einen Hintergrund dargestellt, der abwechseln weiß und schwarz ist. „Die Stärke von Peters-Messers Inszenierung liegt in einer Präzision, die neben dem Libretto und der Musik auch selbst noch mal bei Fontane nachschlägt“, schreibt die neue musikzeitung (nmz). „Trotz aller notwendigen Verkürzung und Reduktion der Figurendimensionen gelingt in Cottbus (…) eine durchaus berührende Produktion, deren Stärke und Schwäche zugleich in der recht kargen Tonsprache des Komponisten liegen“, so die Freie Presse. Ein „sehr abgeklärtes musikalisches Alterswerk“ hat der Rezensent der rbb erlebt, teilweise pathetisch und „verdaulich für ein großes Publikum“, aber: „Matthus kann nicht nur Pathos und Kitsch vertonen, sondern auch die Stille.“ Das Foto (Marlies Kross) zeigt Andreas Jäpel als Innstetten und Liudmila Lokaichuk als Effi sowie Herren des Opernchores