"Falstaff" in Freiburg

Ein langweiliges Leben führen die Figuren von Verdis letzter (und einziger komischer) Oper, bevor Sir John Falstaff alles durcheinander wirbelt. Die Langeweile zeigt Regisseurin Anna-Sophie Mahler in Freiburg, indem sie einen Anfang ohne Musik und Text zeigt. „Falstaff weckt Sehnsüchte, die man sich lange versagt hat. Jetzt ist er plötzlich da. Und mit ihm die blanke Gier. Doch die Entfesselung setzt auch Ängste frei.“ So beschreibt das Theater Freiburg die Titelfigur des Werks. „Ziemlich dunkel“ sei die Oper geworden, „dabei dennoch feinsinnig, federleicht – und bitterböse.“ „Es ist spürbar, dass Regisseurin Anna-Sophie Mahler (…) es mit der Definition hält, der zu Folge Komödie nicht durch die Dominanz des Lachens bestimmt ist“, kommentiert die Badische Zeitung. „Trotz allem gibt es in diesem Spießerhaus auch genügend zu lachen“, findet die Deutsche Bühne. Und: „Anna-Sophie Mahler legt bei ihrem Debüt am Freiburger Theater nicht nur eine szenisch profilierte, sondern auch eine enorm musikalische Inszenierung vor.“ Die Badische Zeitung bilanziert: „Dieser ‚Falstaff‘ ist eine tolle Visitenkarte für das Freiburger Musiktheater.“ Und auf „klassik-begeistert“ lesen wir von einem „Triumph der Frauen sowohl auf als auch hinter der Bühne. Anna-Sophie Mahlers sorgfältige Regie, die Lebendigkeit des Philharmonischen Orchesters und die eindrucksvolle Gestaltung der Figuren durch ihre Darsteller bringen den Zuschauern einen rasanten wie vergnüglichen Abend.“ Das Foto (Paul Leclaire) zeigt Junbum Lee als Bardolfo, Rossen Krastev als Pistola, Roberto Gionfriddo als Cajus, Martin Berner als Ford, den Opernchor des Theaters Freiburg sowie (hinten) Juan Orozco als Falstaff und Irina Jae-Eun Parks als Alice.

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