"Romeo et Juliette" in Aachen

Dass der französische Opernkomponist Charles Gounod auch eine Shakespeare-Vertonung des Liebesdramas „Romeo und Julia“ vertont hat, wissen längst nicht alle Opernfreunde. Das Werk wird nur selten gespielt; jetzt hat das Theater Aachen es auf den Spielplan gesetzt. Regisseurin Ewa Teilmans hat die Handlung in eine zeitlose Gegenwart verlegt, das Fest allerdings bei den Capulets, bei dem sich Romeo und Juliette erstmals begegnen, ist mit opulenten und farbenfrohen Kostümen ausgestattet. „Ewa Teilmans erarbeitet mit ihrem Produktionsteam eine Inszenierung von so wunderbarer Schönheit, dass sich die für Gounod typische Süße der Musik, mit teilweise ins kirchlich-religiöse übergehenden Klangbild in der liebevollen Aufführung wiederspiegelt, ohne jedoch die Härte und Brutalität des Stückes zu verwischen“, lesen wir auf ioco.de. Teilmanns Inszenierung erzähle in stimmungsvollen Bildern die Tragödie der Liebenden einfühlsam nach, schreibt das Opernmagazin. Teilmanns lasse sich „etwas einfallen, was dieser grundsolide gebauten Oper den Pep der Gegenwart verleiht“, berichtet die Aachener Zeitung. „Christopher Ward befeuerte Opernchor und Extrachor Aachen (Jori Klomp) sowie das Sinfonieorchester Aachen zu einer rundum gelungenen Wiedergabe der vorimpressionistischen Musik Gounods mit ihrer typischen französischen Klangfarbe“, findet das Opernmagazin. „Eine regelrechte Gänsehaut beschert (…) der von Jori Klomp einstudierte Chor, wenn er in ‚O jour de deuil‘" Mercutios und Tybalts Tod beklagt“, meint das Online Musik Magazin, dessen Fazit lautet: „Diese Produktion ist Balsam für die Seele.“ Das Foto (Wil van Iersel) zeigt Soon-Wook Ka als Tybalt, Pawel Lawreszuk als Graf Capulet und Mitglieder des Ensembles.

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