"Madama Butterfly" in Münster

Giacomo Puccini wurde durch den Besuch des Schauspiels von David Belasco auf den Stoff der „Butterfly“ aufmerksam, erlebte mit seiner ersten Version der Oper einen Flop, mit einer überarbeiteten Fassung dann aber große Erfolge – bis heute ist das Werk auf vielen Opernbühnen zu sehen. Die Geschichte der jungen japanischen Geisha Cio-Cio-San, die – betrogen und belogen von ihrem amerikanischen Ehemann – keinen anderen Weg als den Selbstmord (in Anwesenheit des dreijährigen Sohnes, der ihr weggenommen werden soll) sieht, wird am Theater Münster in der Inszenierung von Hans Walter Richter auch auf den Vater der jungen Frau bezogen, der sich ebenfalls und mit der gleichen Waffe wie später die Tochter das Leben nahm. „An diesem Abend wurde der Puccini-Klassiker nicht nur von Emotion und Können durchglüht, sondern auch tiefgründig ausgedeutet“, urteilen die Westfälischen Nachrichten, die auch der musikalischen Seite des Abends viel abgewinnen: Von Golo Bergs „subtil abgeschmecktem Dirigat“ berichten sie: Und: „Das Sinfonieorchester Münster schmiegt sich zwischen Fugensatz und leeren Quinten dem Geschehen an, hat aber wo nötig auch richtigen Punch.“ Foto: Oliver Berg

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