Erst die Weimarer Erstaufführung habe nach der wenig erfolgreichen Uraufführung in Dresden Richard Wagners „Tannhäuser“ zum Durchbruch verholfen, so das Deutsche Nationaltheater Weimar in der Programmankündigung. In der traditionsreichen Stadt inszenierte jetzt Maximilian von Mayenburg und zeigte eine „so ungewöhnliche wie spannende Regie“, so die neue musikzeitung (nmz). Meistens dominieren die Farben Schwarz, Weiß und Grau auf der Weimarer Bühne – Venus allerdings trägt einen mit Rosenblüten übersäten, rot leuchtenden Rock, und die Kulisse übernimmt die Farbe zeitweilig. „Der dialektische Witz von Maximilian von Mayenburgs blitzgescheitem Zugang besteht darin, in Tannhäuser und Wolfram auf der einen Seite und Venus und Elisabeth auf der anderen jeweils die Einheit der Gegensätze zu denken, um die es im Stück geht“: so interpretiert die nmz die Inszenierung und hält es daher durchaus für schlüssig, dass Wolfram den Tannhäuser schließlich erdrosselt. „Von hoher Strahlkraft zeigte sich einmal mehr die Staatskapelle Weimar unter der Leitung ihres Chefdirigenten Kirill Karabits“, urteilt die Thüringische Landeszeitung (tlz), und: „Die von Markus Markus Oppeneiger einstudierten Choristen (…) singen (…) ganz prächtig.“ Das Fazit der nmz: „Dieser neue Weimarer ‚Tannhäuser‘ liefert reichlich Stoff zum Nach-Denken. Und jede Menge Grund zum Jubeln.“ Foto: Candy Welz