"Ernani" in Mannheim

Verdis frühe Oper steht nur selten auf den Spielplänen der Theater. Vielleicht auch deshalb, weil die dicht gedrängte Handlung um den Titelhelden, seine Widersacher Silva und Don Carlo und die schöne Elvira gar nicht so leicht auf einer Opernbühne zu erzählen ist. In Mannheim inszenierte Yona Kim. „Obwohl sie mit großen Menschengruppen arbeitet, vernachlässigt Yona Kim die Personen im Einzelnen kaum“, schreibt die Frankfurter Rundschau. Kim arbeitet mit einem raffinierten Bühnenbild, Schräge und Spiegel sorgen für spannende visuelle Effekte. „Es ist nicht erstaunlich, dass die Musik sehr gefangen nimmt, und Regisseurin Yona Kim tat gut daran, szenischen Pomp, der sie überdeckt, zu vermeiden“, berichtet die Rhein-Neckar-Zeitung. Einig sind sich die Kritiker darin: Vor allem die Musik macht diesen Abend zum Erfolg. „Dass diese Premiere Spaß macht, liegt vor allem an den Sängern“, meint der Mannheimer Morgen. „Benjamin Reiners am Pult des Nationaltheater-Orchesters findet genau die richtige Mischung zwischen melodienseligem Schöngesang und bisweilen feuriger, energiegeladener Italianitá“, schreibt die Rheinpfalz, die auch den „wie gewohnt großartig agierenden Chor“ erwähnt. Und schließlich die Allgemeine Zeitung: „Wenn die Produktion ihre Meriten hat, so liegen die eindeutig im Musikalischen, beim stets präsenten Chor und vor allem beim Ersten Kapellmeister Benjamin Reiners, dessen flüssiges, auf Hochspannung fokussiertes Dirigat den Abend zuverlässig zusammenhielt.“ Das Foto (Hans Jörg Michel) zeigt Irakli Kakhidze als Ernani, Miriam Clark als Elvira und den Chor des NTM.

Zur Premierenübersicht