"Rigoletto" in Oldenburg

In der Inszenierung von Hinrich Horstkotte spielt die Zerrissenheit der Titelfigur eine zentrale Rolle: Dass er einerseits zynischer Hofnarr ist, der das menschen- und frauenverachtende Verhalten seines Herzogs nach Kräften befördert, andererseits liebender und besorgter Vater, zeigt sich unter anderem daran, dass er sein auf dem Rücken befestigtes „Herz“ an- und ablegt. Tochter Gilda sitzt im Rollstuhl und wird bekanntermaßen trotz aller Schutz-Bemühungen Rigolettos Opfer des Herzogs. „Das Oldenburgische Staatstheater inszeniert Verdis Oper „Rigoletto“ als düsteren Opernkrimi, der uneingeschränkt sehenswert ist“, schreibt der Weser Kurier und ist sich darin mit den anderen Kritikern wie mit dem begeisterten Publikum einig. „Horstkotte zeichnet das mit einfachen, aber ungemein präzisen realistischen Schritten zeitlos nach, der Zuschauer muss nicht nach Bedeutungen rätseln“, lesen wir in der Kreiszeitung. Alle Rollen können aus dem Oldenburg Ensemble besetzt werden. Die neue musikzeitung (nmz) berichtet von einem „glänzenden Ensemble“ und bilanziert: „Ein Sonderlob gebührt dem Chor, von dessen Mitgliedern jede und jeder eine eigene Persönlichkeit zu sein scheint. Ein großer Abend, eine Reise wert!“ Das Foto (Stephan Walzl) zeigt Stephen Foster als Marullo mit dem Herrenchor.

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