"Aida" in Halle

„Aida“ ist immer ein Renner in deutschen Opernhäusern. In Halle hat jetzt der Chefdramaturg des Hauses, Michael von zur Mühlen, inszeniert. Er spickt das Geschehen mit Video-Einspielungen von aktuellen fremdenfeindlichen Aktionen, von Montags-Demos in Leipzig und dem Fall der Mauer und unterbricht mit Einspielungen von Rede-Ausschnitten, zum Beispiel von Carolin Emcke oder Emmanuel Macron. Gleichzeitig siedelt er das Operngeschehen zum Zeitpunkt der Entstehung an. Das überzeugt die Kritiker nicht unbedingt, hat auch einige Buh-Rufe für die Regie zur Folge. Den von den „Machern“ hergestellten Bezug zu Alexander Kluges Zitat von der „Oper als Kraftwerk der Gefühle“ können die Rezensenten der Premiere durchgängig nicht nachvollziehen. Musikalisch aber ist der Abend ein Erfolg. Von der „zu 98 Prozent fabelhaften Staatskapelle“ berichtet der MDR und von einer „insgesamt sehr guten Ensembleleistung der Oper Halle samt Gästen“. „GMD Josep Caballé-Domenech und die Staatskapelle feierte man für die großen Gefühle ebenso, wie die von Rasur Amedov und Peter Schedding einstudierten Chöre für ihren Einsatz in den Ägypterkostümen“, findet die neue musikzeitung (nmz). Und die Deutsche Bühne schreibt: „Der von Rustam Samedov und Peter Schedding (Extrachor) einstudierte Chor ist ein Protagonist von bemerkenswerter Klangwucht und Profilschärfe.“ Das Foto (Theater, Oper und Orchester GmbH Halle, Falk Wenzel) zeigt Mitglieder des Chors und des Extrachors der Oper Halle.

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