"Nabucco" in Ulm

Als hätten die Programmmacher des Theater Ulms geahnt, wie aktuell das Thema „Kampf um Jerusalem“ werden würde, setzten sie Verdis „Nabucco“ kurz vor Weihnachten auf den Spielplan. Und der Krieg eskaliert auf der Ulmer Bühne. Zuletzt sehen die Zuschauer Maschinengewehre und Handgranaten in den Händen der Gegner. Hier geht es um Religion, Macht, aber auch um Zwischenmenschliches. „Es ist aber das Drama eines Vaters, der sich nach der Liebe seiner Töchter sehnt, die wiederum um die Macht, um sein Erbe rivalisieren“, schreibt der Rezensent der Südwestpresse, der „eine prägnante Personenführung“ der Regisseurin Nilufar K. Münzing erlebt. Die Schwäbische Zeitung schreibt von einer „musikalisch beeindruckenden Neuproduktion“ des „Nabucco“. Und weiter: „Joongbae Jee dirigiert mit feinem Gespür für das bunte Kolorit der jugendlich-ungestümen Partitur… Auch das Gesangsensemble und der in dieser Oper wichtige Chor begeistern.“ Für die Neu-Ulmer Zeitung steht der Chor im Mittelpunkt: „Die 41 Männer und Frauen von Theater- und Extrachor (Einstudierung: Hendrik Haas) präsentieren sich auf so hohem Niveau, dass man bisweilen noch einmal zehn Sänger auf der Bühne wähnt… Beim Gefangenchor gelingt dem Chor ein so einfühlsamer Vortrag, dass dieser Gassenhauer der Opernmusik als Hymne für ein friedliches Leben im Einklang mit der Natur funktioniert.“ Das Premierenpublikum reagierte mit begeistertem Applaus. Das Foto (Martin Kaufhold) zeigt den Opern- und Extrachor des Theaters Ulm.

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