"Lucia di Lammermoor" in Leipzig

Katharina Thalbach ist nicht nur Regisseurin, sie ist vor allem auch Schauspielerin. Das zahlte sich in der von ihr inszenierten „Lucia di Lammermoor“ an der Oper Leipzig aus: Denn kurzfristigst war sie gezwungen umzudisponieren: Anna Virovlansky, die die Titelfigur verkörpern sollte, hatte sich wenige Tage vor der Premiere einen Bänderriss zugezogen und konnte nur im Rollstuhl oder auf Krücken auf die Bühne. Kurzentschlossen machte sich Thalbach zu einer Art Geist, der Lucia half, schob und zog – und bekam für diesen Spontaneinfall viel Lob von den Kritikern. Insgesamt kam diese „Lucia“ gut an – in den Medien wie beim Publikum, das viel Beifall spendete. „Da durfte das Publikum schwelgen, und Intendant Ulf Schirmer wird mit dieser Inszenierung seine skeptischen Leipziger wohl ein weiteres Mal mit der Oper versöhnt haben“, lesen wir auf BR Klassik. Und. „Der Chor hatte sichtlich Spaß an diesem Schottland-Spektakel. Dirigent Anthony Bramall steuerte dazu das nötige Klangbild bei, ‚schön schaurig‘, mal dramatisch vorwärts treibend im krachenden Gewitter, mal nervenaufreibend zerdehnt in der Wahnsinnsszene.“ Auch der „Freitag“ hatte Lob für den Chor: „Die lustvoll singenden und spielenden Damen und Herren vom Chor der Oper Leipzig (Einstudierung: Alessandro Zuppardo) kosteten ihr ironisch-vorgeführtes Schottendasein aus.“ Und die LVZ schreibt: „Ebenfalls grandios: Alessandro Zuppardos satt und üppig klingender, dabei bemerkenswert beweglicher Opernchor." Das Foto (Kirsten Nijhof) zeigt Sejong Chang als Raimondo Bideben , Mathias Hausmann als Lord Enrico Ashton und Mitglieder des Chors der Oper Leipzig.

Zur Premierenübersicht