Tilman Knabe hat in Lübeck eine „Tosca“ der drastischeren Art inszeniert. „Die Gewaltexzesse des Stücks, Blut und Folterung werden selbst einem abgebrühten Zuschauer spürbar vor Augen geführt“, berichtet das opernnetz. Regie und Bühnenbild tun sich keinen Zwang an, um den Kampf zwischen verfeindeten politischen Systemen, in deren Schlingen die Liebenden, der Maler Cavaradossi und die Sängerin Tosca, geraten, in blutrünstigen Einzelheiten zu zeigen. „Die ganz große Stärke dieser Inszenierung aber liegt nicht in drastischen Bildern, deren es auch einige zu viel gibt. Die Stärke des Regisseurs zeigt sich in der Psychologisierung der Figuren und in der Personenführung.“ So schreiben die Lübecker Nachrichten. „Bei all den knalligen Aktionen könnte die Musik in Vergessenheit geraten, tut es aber nicht“, lesen wir in der neuen musikzeitung. „Für Puccini braucht man hervorragende Sänger, und die sind in Lübeck, zum Teil mit Gästen besetzt, zu hören“, so HL-live. Der Chor findet Erwähnung im opernnetz: „Chor und Extrachor sowie der Kinder- und Jugendchor Vocalino des Theaters Lübeck und der Musik- und Kunstschule Lübeck unter der Leitung von Jan-Michael Krüger erschaffen im ersten Akt ein überzeugendes Szenario eines kindlich-verspielten Auftritts und einer Messhandlung in den Trümmern der zerstörten Stadtlandschaft“ – und in den Lübecker Nachrichten, die schreiben: „Der Chor agiert und singt brillant.“ Das Foto (Jochen Quast) zeigt Gerard Quinn als Scarpia, Chor und Extrachor des Theaters Lübeck, den Kinderchor Vocalino und Statisterie.