Erstes Aufatmen der Theaterfreunde in Augsburg: Zwar muss am Donnerstag (27. Oktober) noch der Stadtrat entscheiden, doch zeichnet sich ab, dass das Bürgerbegehren, welches die geplante Sanierung des Theaterbaus verhindern wollte, gescheitert ist. Einige Kultur-Akteure der Stadt hatten – ein einzigartiger Vorgang in Deutschland! – eine Unterschriftenaktion initiiert, mit der sie ein Bürgerbegehren in Gang setzen wollten. Die Frage, die die Augsburger Bürger zu beantworten aufgefordert waren, lautete: „Sind Sie dafür, dass die Stadt Augsburg die Sanierung des Theaters trotz angespannter Haushaltslage über Neuverschuldung finanziert?“ Dieser Wortlaut wurde inzwischen aus juristischer Sicht in Frage gestellt, weil wesentliche Informationen hier verschwiegen worden seien. Dazu kommt, dass die erforderliche Anzahl von 10.562 Stimmen wohl nicht erreicht wurde. Zwar enthielt die Unterschriftenliste der Befürworter des Bürgerbegehrens mehr als 12.000 Stimmen. Davon seien aber weniger als 9.000 gültig, ließ Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl im Rahmen einer Pressekonferenz wissen. In der Geschichte der Bürgerentscheide habe es noch keine vergleichbare Ausfallquote gegeben. Die Sanierungsgegner wollten verhindern, dass die Stadt Augsburg für die Sanierung einen Kredit aufnimmt. Allerdings wird von den voraussichtlich 186 Millionen Euro, die für die Sanierung veranschlagt sind, der Freistaat Bayern bis zu 106 Millionen übernehmen. Im Übrigen ist der Bau denkmalgeschützt. In jedem Fall müsste die Stadt Geld in die Hand nehmen, um ihn zu erhalten. „Noch ist die Gesellschaft eine Solidargemeinschaft“, schreibt die Augsburger Allgemeine und stellt damit in Frage, ob Kulturausgaben tatsächlich Sache von Mehrheitsentscheidungen sind. Foto: Theater