Vom Hochstapler zum Revisor: Chlestakow, ein junger Taugenichts, wird in einer russischen Provinzstadt irrtümlich für den angekündigten Revisor gehalten, der in der Stadt prüfen soll, ob dort alles mit rechten Dingen zugeht. Das tut es mitnichten – Korruption, Veruntreuung und Vetternwirtschaft stehen auf der Tagesordnung. Deshalb hofieren die Stadtoberen den jungen Mann, versorgen ihn mit Zuwendungen und anderen guten Dingen und stehen auch seiner Verbindung mit der Tochter des Bürgermeisters nicht im Wege. Der Schwindel fliegt erst auf, als Chlestakow die Stadt bereits verlassen hat und der echte Revisor vor den Toren steht… Werner Egk hat nach der literarischen Vorlage von Nilolai Gogol selbst das Libretto zu seiner Oper geschrieben. Uraufgeführt wurde sie im Jahr 1957 im Rahmen der Schwetzinger Festspiele. Nun erlebte sie am Schleswig-Holsteinischen Landestheater ihre Premiere. „Markus Hertel und seine Ausstatterin Andrea Eisensee verwandelten diese ätzende Satire in eine quirlig-quietschende Comedie-Show, in der die skurril-ausstaffierte Kleinstadtgesellschaft zu abstrusen Karikaturen ihrer selbst mutierte“, berichten die Kieler Nachrichten, und: „Das Flensburger Ensemble war mit spürbaren Elan bei der Sache und kostete die karnevalistische Überspitzung der Charaktere mit einem Höchstmaß an exzentrischer Bühnenpräsenz und grotesker Grobzeichnung in selbstverleugnenden Grandezza genussvoll aus.“ Die musikalische Leitung hatte Peter Sommer, der mit seinem Orchester „eine angemessen scharfkantige Werksicht“ (KN) pflegte. Foto: Theater