"Attila" in Lübeck

„Attila“ gehört zu Verdis weniger häufig gespielten Werken. Der Stoff zur Oper basiert auf der Tragödie „Attila, König der Hunnen“ von Zacharias Werner. Was Peter Konwitschny am Theater Lübeck daraus gemacht hat, kommt aber einer Komödie näher als der Tragödie, die der Stoff vorgibt: Attila siegt in Italien, verliebt sich in die Tochter des besiegten und getöteten Herrschers. Diese gibt scheinbar nach, sinnt aber auf Rache und tötet den Hunnenkönig schließlich. „Kultregisseur Peter Konwitschny begeistert in Lübeck mit seiner hintersinnig amüsanten ‚Attila‘-Inszenierung“, schreiben die Kieler Nachrichten. Als „kurzweilige Komödie“ bezeichnet der NDR die Inszenierung. Die Lübecker Nachrichten: „Diese Arbeit Konwitschnys ist handwerklich so perfekt, dass man sie als Lehrstoff für angehende Opernregisseure verwenden könnte.“ „Attila“ ist auch eine große Choroper, so dass der Chor in den Kritiken angemessen gewürdigt wird. „Der Chor zeigt in seinen vielen wichtigen Szenen eine ungeheure Präsenz. Der Chor tritt als Individualisten-Ensemble auf – jeder mit eigener Rolle. So entstehen lebendige Szenen, an denen man sich nicht sattsehen kann“, so der NDR. Und die Lübecker Stadtzeitung schwärmt: „Dritte Kraft des Abends ist der riesige Chor aller Altersstufen. Nicht allein, dass ihm ein von Jan-Michael Krüger supersauber einstudiertes vokales Gewicht zukommt - Konwitschny verordnet ihm ein Höchstmaß an Bewegung, als an Interpretation des Geschehens: Alles ist bestens koordiniert.“ Das Fazit der Kieler Nachrichten: „Ein musikalisch packendes, szenisch herrliche doppeldeutiges Verdi-Vergnügen mit einer Tragik, die als Comic und mit viel Komik maskiert ist.“ Das Foto (Jochen Quast) zeigt Helena Dix als Odabella, Ernesto Morillo als Attila, Seokhoon Moon als Leone sowie Chor und Extrachor des Theater Lübeck und den Kinderchor Vocalino.

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