Aufruf zum Bürgerbegehren in Augsburg: Die Initiatoren wollen mit einer Unterschriftensammlung ein Bürgerbegehren erreichen, das die Sanierung des Theaters in Frage stellt. Für die Sanierung will die Stadt Augsburg mehr als 70 Millionen Euro in die Hand nehmen. Der Freistaat Bayern gibt mehr als 100 Millionen Euro dazu. Die Gegner argumentieren mit der hohen Schuldenlast der Stadt. Vertreter der Stadt und des Theaters reagierten empört und versuchen, die Befürworter mobil zu machen. Bereits im Oktober 2015 war ein Offener Brief an den Oberbürgermeister mit fast 1.000 Unterschriften veröffentlicht worden – als Reaktion auf einen Offenen Brief der Sanierungsgegner. Es sei „gefährlich, das Theater, wie alle Kulturangelegenheiten, und andere wichtige Aufgaben der Stadt gegeneinander auszuspielen“, heißt es in dem Schreiben. Zu den Initiatoren des Begehrens gehören durchaus auch Kultur-Akteure. Der Sprecher der Initiative Kurt Idrizovic zum Beispiel ist Buchhändler in Augsburg. „Wir haben die große Befürchtung, dass der geforderte Planungsstopp die Schließung des Theaters zur Folge hätte, und damit unabsehbare Konsequenzen für seine langfristige Zukunft“, ist im Offenen Brief vom Oktober weiter zu lesen. Und: „Augsburg hat das große Glück, ein erfolgreiches Mehrspartenhaus mitten in der Stadt zu haben. Unser Stadttheater hat eine hohe Akzeptanz und Auslastung, weil es ein lebendiger Spiegel der Gesellschaft ist, und sich regelmäßig bewusst und Impulse gebend mit Tradition, Gegenwart und Zukunftsentwürfen auseinandersetzt. Obwohl es wirtschaftlich unter hohem Druck steht, gehört es zu den wenigen Lebensbereichen, die noch nicht einer umfassenden Kommerzialisierung unterworfen sind.“ Der komplette Text des Schreibens sowie weitere Informationen zur Theatersanierung finden sich auf der Webseite des Theaters Augsburg. Foto: Theater