Die Bürger Rostocks wollen sich mit Spartenschließungen ihres Theaters ganz offenbar nicht abfinden. Die Initiative Volkstheater Rostock hat nun eine „Sturmwache“ für das Theater ins Leben gerufen, mit der über Stadt und Volkstheater gewacht werden soll: An den Vorstellungstagen werden jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn engagierte Bürger ihren „Dienst“ antreten, um auf dem „Turm“, der Außentreppe am Probebühnentrakt, ca. 15 Minuten lang die Bewohner der Hansestadt vor nächtlichen Stürmen oder Unwettern zu warnen. Hintergrund dieser symbolischen Besetzung des Hauses ist die andauernde und breite Beteiligung Rostocker Bürger, die im Frühjahr mit großer Vehemenz für das Theater mit allen vier Sparten und die Weiterarbeit des entlassenen Intendanten Sewan Latchinian demonstrierten. Diese öffentliche Partizipation soll angesichts der aktuellen kulturpolitischen Entwicklungen mit einer langfristigen Aktion weiter erhalten und neu angeregt werden und die „Sturmwache“ als Plattform der demokratischen Meinungsäußerung genutzt werden. Die Initiative startet am 7. November mit der Premiere von Henrik Ibsens „Ein Volksfeind“ in der Inszenierung von Sewan Latchinian. Das Bild (Dorit Gätjen) zeigt eine Probe von „Ein Volksfeind“ mit Till Demuth als Dr. Stockmann und Ulrich K. Müller als Oberbürgermeister.