In Dessau wird der "Ring des Nibelungen" derzeit rückwärts aufgeführt. Nach der "Götterdämmerung" und "Siegfried" folgte nun die "Walküre". Dass über das Anhaltische Theater endlich auch wieder inhaltlich berichtet wird, ist erfreulich. In den letzten Wochen und Monaten war eher die schwierige finanzpolitische Situation und Meldungen über nicht verlängerte Verträge Gegenstand der Berichterstattung. Und auch jetzt wird immer wieder der Bezug zur kulturpolitischen Situation hergestellt - wie hier in der neuen musikzeitung: "Selbstbewusst erinnert Andre Bücker damit daran, dass Dessau und sein Theater ein wichtiger Teil der Wagner- und deutschen Stadttheaterwelt bisher waren. Und es, trotz aller Anstrengungen vereinigter politischer Inkompetenz, noch sind. Stehende Ovationen im und für das Dessauer Theater!" Und das "Neue Deutschland" meint: "Wenn unter solchen Bedingungen der Vorhang dennoch für ein so ambitioniertes Projekt wie geplant hochgeht und eine alles in allem beeindruckende ‚Walküre‘ ihre Premiere erlebt, dann ist das per se schon ein Riesenerfolg." Kritische Stimmen mischen sich mit begeisterter Berichterstattung über die Inszenierung. Der neue Merker schwärmt: "Mit dieser [Inszenierung] ist Regisseur André Bücker sein Meisterstück gelungen." Musikalisch war die Premiere unter der Leitung von Antony Hermus ein voller Erfolg. "Zu immer neuen Farben mischen sich die Leitmotive, die Hermus nicht vorführt und abhakt, sondern subtil entwickelt und belebt", schreibt die Leipziger Volkszeitung". Die Anhaltische Philharmonie habe sich "von Anfang an wiederum als Wagnerorchester von Format" erwiesen, urteilt die nmz. Foto: Claudia Heysel