Kündigung der Vergütungsordnung NV Bühne in Rostock durch VdO und GDBA

Die Künstlergewerkschaften VdO und GDBA haben die bestehende Vergütungsordnung für die unter NV Bühne fallenden Beschäftigten des Volkstheaters Rostock gekündigt - fristgerecht zum 30. November 2014. In ihrem Kündigungsschreiben kritisieren die Gewerkschaften, dass die im Jahr 2012 begonnenen Verhandlungen über einen Haustarifvertrag mit einem Verzichtsvolumen von immerhin 6,2 Millionen Euro durch die Verhandlungspartner abgebrochen worden seien. Trotz Aufforderung durch VdO und GDBA würden derzeit keine Verhandlungen geführt. Aktuell seien damit die Tarifanpassungen der Jahre 2013 und 2014 für das VTR ungeklärt - ebenso wie die künftigen Tarifentwicklungen.

Hintergrund der Kündigung ist auch die derzeit in Mecklenburg-Vorpommern stattfindende Diskussion um "Strukturveränderungen" für das Theater der Hansestadt. Gemeint ist ein Zielvereinbarungs-Entwurf zwischen Stadt und Land, der die Einfrierung der öffentlichen Zuschüsse bis zum Jahr 2020 auf dem derzeitigen Niveau vorsieht. Eine solche Vereinbarung hätte vermutlich die Schließung von ein bis zwei Sparten zur Folge. Die Rede ist vom Musiktheater und vom Tanz. Mecklenburg-Vorpommerns Kulturminister Mathias Brodkorb hat angekündigt, die Landesmittel für das Theater einzubehalten, sollte die Bürgerschaft in Rostock die Zielvereinbarung nicht unterschreiben. Im Interview mit der OZ erklärte der neue Intendant des Volkstheaters, Sewan Latchinian, dies sei "politische Unkultur". "Das müsste man Erpressung nennen, wenn das so weitergeht", so Latchinian.