06.07.2012 | "Hingehen lohnt", meint der Rezensent der Ostsee Zeitung zur Premiere von Mozarts Oper "Idoemeneo" in Stralsund (und Greifswald). Und das, obwohl - oder vielleicht sogar weil - die Aufführung hier nicht szenisch realisiert ist. Nicht zum ersten Mal finden sich Stimmen, die einer konzertanten Darbietung Vorteile abgewinnen, weil die Konzentration auf die Musik dabei gestärkt wird. So auch hier in Stralsund, das eine bejubelte und gelungene Premiere erlebte. Mozarts frühe Oper steht nicht so häufig auf den Spielplänen wie seine anderen späteren Musiktheater-Werke. Und doch weist seine "opera seria" schon auf die Genialität des Opern-Komponisten Mozart hin und befreit sich von der Starrheit des Genres. Die Geschichte von König Idomeneo, der, um Poseidon zu beruhigen und einem Meeressturm zu entkommen, unwissentlich das Leben seines Sohnes aufs Spiel setzt, von Idomeneos Sohn Idamante und dessen Liebe zur gefangenen Trojanerin Ilia; und schließlich von der ebenso eifersüchtigen wie ehrgeizigen Elettra lässt viel Platz für musikalische Emotionen. In Stralsund wusste man dies überzeugend umzusetzen. "Labsal für Verstand, Herz und Ohren", titelte die Ostsee Zeitung und konstatiert: "Der Chor (Anna Töller) war, wie immer, Spitze, die vielbeschäftigten Philharmoniker agierten mit Schwung und Feuer. Souverän für einen starken Abend sorgend: Generalmusikdirektor Karl Prokopetz." Das Foto (Vincent Leifer) zeigt (v. li. n. re.) Damen des Opernchores, Kerem Kurk, Noriyuki Sawabu, GMD Karl Prokopetz und Herren des Opernchores, im Hintergrund das Philharmonische Orchester Vorpommern.